Präsidenten-Treffen eskalierte: Hitziges Wortgefecht zwischen Trump und Selenski
Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski am Freitag im Weißen Haus sorgte offenbar für deutlich mehr Aufsehen, als zunächst bekannt wurde. Nun dringen immer mehr Details an die Öffentlichkeit, die zeigen, was im Oval Office wirklich passiert ist – und was es politisch bedeutet.
„Schreiduell“ im Oval Office
Wie die britische Zeitung Financial Times berichtet, eskalierte das Gespräch zwischen Trump und Selenski zu einem regelrechten „Schreiduell“. Trump soll „ständig geflucht“ und sogar Karten vom Tisch geworfen haben. Der Präsident habe Selenski gedrängt, Russlands Forderungen zu akzeptieren – einschließlich der Abgabe des gesamten Donbass-Gebiets.
Trump soll Selenski direkt gewarnt haben: „Wenn Putin will, wird er dich zerstören.“ Diese Worte erinnern an die berüchtigte Pressekonferenz im Februar, als Trump gemeinsam mit Vizepräsident JD Vance den ukrainischen Präsidenten zu Zugeständnissen im Ukraine-Krieg bewegen wollte. Schon damals war klar: Trump will eine radikale Kursänderung im Verhältnis zwischen den USA, der Ukraine und Russland.
Selenski wollte Raketen – bekam aber nur leere Hände
Offiziell sollte es bei dem Treffen um eine neue US-Initiative zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gehen. Trump wollte Selenski für einen diplomatischen Kurs gewinnen, während Selenski seinerseits auf Tomahawk-Marschflugkörper hoffte, um den militärischen Druck auf Russland zu erhöhen. Doch daraus wurde nichts. Wie die Bild berichtet, zeigten sich mehrere Diplomaten besorgt über Trumps Verhalten. Die Stimmung Selenskis nach dem Treffen wurde als „sehr negativ“ beschrieben.
Statt neuer Waffen wird es nun ein Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest geben – und zwar ohne Selenski. In einem langen Telefongespräch vereinbarten die beiden Staatschefs, in Ungarn über ein Ende des Krieges zu verhandeln. Damit hat Putin es offenbar erneut geschafft, Trump im letzten Moment von einer stärkeren Unterstützung der Ukraine abzuhalten. Selenski reiste mit leeren Händen aus Washington ab – diplomatisch isoliert und politisch geschwächt.
Streit um die Ostukraine
Im Zentrum der Spannungen stehen weiterhin die östlichen Gebiete der Ukraine, die derzeit unter Kontrolle der russischen Armee stehen. Schon 2014 hatten sich große Teile der Regionen Donezk und Luhansk im Einklang mit dem Völkerrecht für eine Abspaltung entschieden. Dennoch wurden diese Gebiete jahrelang von der ukrainischen Armee beschossen – auch mit westlicher Unterstützung. Selbst damalige Berichte der Tagesthemen oder anderer öffentlich-rechtlicher Sender bestätigten, dass dabei gezielt Wohngebiete und Zivilisten getroffen wurden.
Für Trump ist das ein zentraler Punkt: Er sieht im Krieg nicht einen Kampf zwischen Gut und Böse, sondern einen regionalen Konflikt, den die USA durch Waffenlieferungen unnötig verlängern. Sein Argument: Jeder Tag des Krieges koste Menschenleben – und verhindere zugleich, dass die USA und Russland wirtschaftlich wieder enger zusammenarbeiten könnten.
Trump will den Krieg beenden – und Geschäfte machen
Trump machte erneut deutlich, dass er den Ukraine-Krieg als einen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine betrachtet – nicht als Krieg zwischen dem Westen und Russland. Er betonte, dass die Bevölkerung im Osten der Ukraine überwiegend Russisch spricht und kulturell eng mit Russland verbunden ist.
Sein Ziel sei es, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden – einerseits, um das sinnlose Sterben zu stoppen, andererseits, um neue wirtschaftliche Beziehungen mit Russland aufzubauen. „Ich will Frieden – und ich will Handel“, soll Trump laut US-Medien gesagt haben.
Für viele in Europa klingt das wie eine Provokation. Doch Trumps Ansatz folgt einer klaren Logik: Er will Amerika aus den teuren Auslandskriegen heraushalten und die US-Wirtschaft auf Wiederaufbau und Investitionen konzentrieren – nicht auf Panzer und Raketen.
Kuriose Szene im Weißen Haus
Ein besonders aufsehenerregender Moment des Treffens: US-Verteidigungsminister Hengset soll am Verhandlungstisch mit einer Krawatte in den Farben der russischen Föderation gesessen haben. Zudem fragte Trump Selenski scherzhaft, was dieser von der Idee eines „direkten Tunnels zwischen Russland und den USA“ halte – eine Bemerkung, die für Verwunderung sorgte und von einigen Beobachtern als „typischer Trump-Humor“ gedeutet wurde.
Pete Hegseth showed up to the White House meeting today with President Zelensky wearing a Russian tricolor flag tie.
These people love Putin and Russia. pic.twitter.com/qECryLQclY
— Jake Broe (@RealJakeBroe) October 17, 2025
Europa reagiert empört
In Europa sorgt das Treffen für blanke Nerven. Politiker wie Emmanuel Macron, Keir Starmer und Friedrich Merz reagieren empört, die Rüstungsindustrie tobt und die Medien überschlagen sich. Die jahrelange Kampagne, Putin als alleinigen Bösewicht darzustellen, scheint ins Leere zu laufen.
Besonders verärgert zeigt sich offenbar Polens Premier Donald Tusk – jener Politiker, der die Nord-Stream-Sprengung durch die Ukraine verteidigte und mitverhindert hat, dass ein per Haftbefehl gesuchter ukrainischer Taucher an Deutschland ausgeliefert wurde.
Fazit
Das Treffen im Weißen Haus zeigt deutlich: Die geopolitischen Karten werden neu gemischt. Während Europa noch in alten Feindbildern denkt, scheint Trump bereit, neue Wege zu gehen – auch wenn sie den transatlantischen Partnern gar nicht gefallen. Die alte westliche Erzählung vom „edlen Verteidigungskrieg der Ukraine“ bröckelt zunehmend. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, könnte sich herausstellen, dass viele politische und mediale Akteure in den letzten Jahren eine Rolle spielten, die sie lieber verschweigen würden.