Compact-Sommerfest: „Manche Migranten sind besser als der Durchschnittsdeutsche“
Am vergangenen Wochenende fand das Compact-Sommerfest statt – erstmals wieder, nachdem das Magazin vom Bundesinnenministerium verboten, später jedoch per Gerichtsbeschluss reaktiviert wurde. -Entsprechend gespannt waren die Besucher, was Jürgen Elsässer, Herausgeber des Magazins, zu sagen hatte.
Elsässers Kernaussage: Ohne Migranten keine politische Wende
Elsässer betonte, dass deutschfreundliche Migranten ein wichtiger Teil für eine politische Wende seien:
„Ohne Einbeziehung von Migranten wird man keine Wende im Staat erreichen.“
Als Vorbild nannte er Donald Trump, der Millionen von Migranten auf seine Seite gezogen und dadurch die Wahl gewonnen habe. Das von Martin Sellner vorgestellte Remigrationskonzept enthalte aus seiner Sicht Schwachstellen, die den Erfolg verhinderten.
Migranten hätten keinen „Schuldkult“ wie vielen Deutschen eingeredet werde. Man müsse offensiv um deutschfreundliche Migranten werben, um eine demokratische Machtergreifung durch das Volk zu erreichen – nicht eine reine Machtübernahme „durch Rechte“.
Widerspruch zu den Vorwürfen des Verfassungsschutzes
Die Position Elsässers steht im Gegensatz zu den Einschätzungen des Verfassungsschutzes.
In dessen neuem Bericht zur AfD in Brandenburg heißt es, die Partei müsse sich klar von rechtsextremen Medien wie Compact distanzieren. Zudem kritisiert der Bericht, dass frühere AfD-Hinweise auf integrationswillige Ausländer inzwischen verschwunden seien.
Tatsächlich spricht Elsässer jedoch das Gegenteil aus: die Notwendigkeit, Migranten einzubinden. Logischerweise widerspricht dies dem Vorwurf, Compact fördere eine radikale Ausgrenzung.
Spannungsfeld innerhalb der AfD-Anhängerschaft
Allerdings gibt es auch Widerstände im rechten Lager:
So wurde kürzlich ein AfD-Politiker verständlicherweise aus einem Stadion verwiesen, nachdem er eine Frau mit Kopftuch aufgefordert hatte, dieses abzunehmen.
Gleichzeitig wechseln jedoch viele Migranten – etwa ein langjähriger SPD-Wähler und Taxifahrer aus Regensburg – inzwischen zur AfD.
Der Grund: Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik und der Eindruck, dass neu Zugewanderte bevorzugt würden, ohne selbst arbeitswillig zu sein.
Migranten als stärkere Opposition?
In bestimmten Migrantengruppen gibt es sogar stärkere Kritik an der Regierung als bei vielen Deutschen. Manche äußern offen, sie seien „mehr Opposition als die Deutschen selbst“. Das stützt Elsässers These, dass manche Migranten politisch engagierter und patriotischer sind als der Durchschnittsdeutsche.
Position zu Gaza und Ukraine
In der Frage des Gaza-Krieges – oder wie Elsässer es nennt: „Gaza-Massaker“ – sowie beim Ukraine-Krieg steht das Compact-Magazin klar auf der Linie von Sahra Wagenknecht und dem BSW. Damit grenzt es sich deutlich von anderen rechten Medien ab.
Fazit: Patriotisch, aber nicht durchweg „rechts“
Analysiert man die Argumente, zeigt sich ein patriotisches Magazin mit teilweise linken Forderungen. Viele Positionen überschneiden sich mit Teilen der SPD oder des BSW.
Von einer pauschalen Einstufung als „rechtsextrem“ oder gar als AfD-Sprachrohr kann daher nicht die Rede sein. Würde man die von Innenministerin Faeser angewandten Maßstäbe auf linke Medien übertragen, müssten auch Blätter wie die Süddeutsche Zeitung oder die Frankfurter Rundschau längst verboten sein.
Zudem wird deutlich, dass die zentrale Forderung nicht nur eine inhaltliche Neuausrichtung ist, sondern ein grundsätzlicher Politikwechsel – inklusive der Ablösung der etablierten Parteien, insbesondere Grünen und CDU, durch eine politische Kraft, die die Interessen des Volkes stärker in den Vordergrund stellt.