Abstimmung zum Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis für Propaganda-Journalismus
Wie bereits im Jahr 2023 findet auch in diesem Jahr die Wahl des „Besten Journalisten“ der Republik statt. Veranstalter ist die Stiftung Meinung & Freiheit e.V., die sich für die Stärkung der Grundrechte auf Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit einsetzt, wie sie durch Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert werden.
Hintergründe und Kritik an der aktuellen Berichterstattung
Der Preis dient der kritischen Auseinandersetzung mit journalistischen Praktiken, die aus Sicht der Stiftung die objektive Berichterstattung untergraben. Beispiele für problematische Methoden, die zu einer Nominierung führen können, sind:
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Erfundene Zitate und Tweets
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Inszenierte Interviews: „Zufällig vorbeikommende Bürger“, die sich später als Parteifunktionäre entpuppen
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Voreingenommene Expertenauswahl: Bevorzugung von Personen mit einer spezifischen politischen Agenda
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Manipulative Berichterstattung: Beispiele reichen von überdramatisierten Schmerzensschreien bis zu einem angeblich austrocknenden Gardasee
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Verzerrte Wetterberichte: Anpassung oder Auslassung von Daten, die nicht ins gewünschte Narrativ passen
Finale Abstimmung gestartet
Die Abstimmung für den diesjährigen Preisträger hat Mitte November 2024 begonnen. Aus den fünf meistvorgeschlagenen Kandidaten wird der Gewinner ermittelt.
Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt im Februar 2025 während einer feierlichen Gala in Frankfurt. Der Gewinner erhält die Sudel-Ede-Trophäe, benannt nach dem DDR-Propagandisten Karl-Eduard von Schnitzler.
Im Jahr 2023 wurde Jan Böhmermann mit 40 % der Stimmen von etwa 10.000 Teilnehmenden gewählt und erhielt die Trophäe mit großem Vorsprung.
Kriterien für die Nominierung
Als Preisträger kommen überregional bekannte Journalisten aus Fernsehen, Radio, Presse oder Online-Medien in Betracht, die in herausragender Weise eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllen:
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Falschberichterstattung: Verwendung unwahrer Informationen oder das Verschweigen bzw. Relativieren wahrer Fakten.
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Haltungsjournalismus: Agitation und Propaganda im Sinne einer politischen Ideologie.
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Instrumentalisierung des Medienzugangs: Diffamierung und Ausgrenzung von Personen, die nicht der bevorzugten Ideologie entsprechen.
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Umerziehungsjournalismus: Einflussnahme auf die Bevölkerung zugunsten einer politischen Agenda.
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Vertuschung politischer Skandale: Schutz bestimmter Politiker durch Verschweigen oder Relativieren von Fehltritten.
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Hypermoral und Parteilichkeit: Hervorhebung durch extreme moralische Ansprüche, Parteinahme für die Woke-Ideologie, Klimabewegung oder Gender-Themen.
Kandidaten der aktuellen Wahl
Die nominierten Kandidaten für die Wahl 2024 sind:
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Correctiv / David Schraven
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Georg Restle
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Jan Böhmermann
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Bettina Schausten
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Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk (ARD/ZDF)
Teilnahme an der Abstimmung
Jeder deutsche Staatsbürger oder in Deutschland wohnhafte Person kann bis zum 20. Januar 2025 an der Abstimmung teilnehmen. Stimmen Sie ab unter:
https://schnitzler-preis.de/abstimmen/
Debatte um die Bedeutung des Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preises
Die Wahl des „Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preises für Propaganda-Journalismus“ sorgt auch in diesem Jahr für eine hitzige Debatte. Kritiker sehen in dem Preis eine gezielte Provokation, die journalistische Arbeit diffamiert, während Befürworter ihn als wichtigen Beitrag zur Medienkritik und Meinungsfreiheit verteidigen. Die Stiftung Meinung & Freiheit e.V. betont, dass der Preis nicht dazu diene, Journalisten zu diskreditieren, sondern die Öffentlichkeit für problematische Praktiken im Journalismus zu sensibilisieren.
Die Diskussion um den Preis spiegelt eine größere gesellschaftliche Auseinandersetzung wider: Die Rolle der Medien in einer polarisierten Gesellschaft steht zunehmend unter Druck. Während einige den Journalismus als Hüter der Demokratie betrachten, werfen andere den Medien Haltungsjournalismus und einseitige Berichterstattung vor.
Rückblick auf die Preisträger: Eine Kontroverse in der Öffentlichkeit
Die Verleihung der Sudel-Ede-Trophäe 2023 an Jan Böhmermann hatte für Schlagzeilen gesorgt. Kritiker warfen dem Satiriker vor, häufig die Grenze zwischen Unterhaltung und politischer Beeinflussung zu verwischen. Befürworter seiner Arbeit argumentierten hingegen, dass seine Kritik an politischen und gesellschaftlichen Missständen berechtigt sei.
Mit der erneuten Nominierung prominenter Persönlichkeiten wie Georg Restle und Bettina Schausten zeigt die Stiftung, dass sie bewusst bekannte Journalisten ins Rampenlicht rückt, um die öffentliche Debatte anzuregen. Besonders auffällig ist die Nominierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, was die Diskussion um die Gebührenfinanzierung und die Unabhängigkeit dieser Medien erneut befeuert.
Kritik und Unterstützung des Preises
Kritik:
- Gegner des Preises werfen der Stiftung vor, selbst mit populistischen Mitteln zu arbeiten, indem sie etablierte Journalisten und Medien ins Visier nimmt.
- Einige sehen in der Preisvergabe eine bewusste Instrumentalisierung medialer Aufmerksamkeit, die die Glaubwürdigkeit seriöser Medien untergräbt.
Unterstützung:
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Befürworter argumentieren, dass der Preis ein notwendiger Weckruf sei, um journalistische Ethik und Verantwortlichkeit zu stärken.
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Die Möglichkeit für Bürger, an der Abstimmung teilzunehmen, wird als wichtiges Mittel zur Stärkung der Meinungsfreiheit angesehen.
Hintergründe zur Stiftung Meinung & Freiheit e.V.
Die Stiftung hat sich der Förderung von Meinungsfreiheit und kritischer Medienarbeit verschrieben. Mit dem Preis will sie auf problematische journalistische Praktiken aufmerksam machen, die aus ihrer Sicht eine neutrale Berichterstattung gefährden. Die Namensgebung des Preises ist bewusst provokant gewählt: Karl-Eduard von Schnitzler war einer der bekanntesten Propagandisten der DDR und moderierte die Sendung „Der schwarze Kanal“, die für ihre manipulative Berichterstattung bekannt war.
Zukunft des Preises: Mehr als nur Provokation?
Ob der Karl-Eduard-von-Schnitzler-Preis langfristig als konstruktives Instrument der Medienkritik oder als reines Provokationswerkzeug wahrgenommen wird, hängt von der öffentlichen und journalistischen Reaktion ab. Die steigende Aufmerksamkeit und die kontroverse Debatte zeigen jedoch, dass der Preis die gewünschte Wirkung erzielt: Er bringt die Diskussion über Haltungsjournalismus, Falschberichterstattung und die Verantwortung der Medien in den öffentlichen Fokus.
Mit der Möglichkeit zur Online-Abstimmung bietet die Stiftung eine Plattform, die Bürger in den Prozess der Medienkritik einbindet. Die Gala im Februar 2025 dürfte erneut ein großes Medienecho auslösen und die öffentliche Debatte weiter anheizen.