Deutschland sucht die Wahrheit – 6 bekannte Blogger klären auf
Blogger des Monats: Wer ist der beste Talkshow-Master?
Die großen Medien in Deutschland – allen voran die öffentlich-rechtlichen Sender (ÖRR) – stehen massiv in der Kritik. Nicht nur die Talkshows, sondern die gesamte Berichterstattung wirkt oft wie ein Transportmittel für eine regierungsfreundliche Ideologie. Kritische Perspektiven werden verdrängt, abweichende Stimmen marginalisiert. Was nicht sein darf, das findet schlicht nicht statt.
Besonders beim Ukraine-Krieg zeigte sich dieses Muster: Einseitige Narrative, unkritische Übernahmen von Regierungspositionen, begleitet von offener Kriegspropaganda. Eine altbekannte Strategie: Wiederhole eine Botschaft so oft und mit so viel Reichweite, bis die Mehrheit sie für wahr hält. Doch eine Lüge wird durch Wiederholung nicht zur Wahrheit.
So hat sich die vierte Gewalt, die eigentlich Macht kontrollieren soll, mehr und mehr zu einem Promotion-Werkzeug der Exekutive entwickelt – finanziert durch den Bürger selbst.
Neue Medien als Gegengewicht
Doch parallel wächst eine Gegenöffentlichkeit. Immer mehr Blogger, Podcaster und YouTuber besetzen Themenfelder, die im Mainstream ignoriert oder verzerrt dargestellt werden.
Hier lassen sich zwei Strömungen unterscheiden:
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Blogger mit aktuellen Berichten und Analysen – sie kommentieren tagespolitische Ereignisse, entlarven Widersprüche in der Berichterstattung und liefern alternative Einordnungen. Diese Stimmen machen die Mehrheit der neuen Medienlandschaft aus.
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Talk- und Interview-Formate – eine kleinere, aber wachsende Gruppe, die bewusst das Gespräch sucht. Sie holen Persönlichkeiten vor die Kamera, die im klassischen Fernsehen „zu kurz“ kommen, und geben Raum für komplexe Argumente, Hintergrundwissen und neue Perspektiven.
International steht Tucker Carlson sinnbildlich für diesen Wandel. Seine Interviews mit Donald Trump oder Wladimir Putin erreichten über X teilweise mehr als 100 Millionen Zuschauer – Reichweiten, von denen klassische Sender nur träumen können. Und auch in Deutschland entstehen Formate, die diesen Weg einschlagen.
Blogger des Monats (Sept/Okt): Die 6 Kandidaten
Unter dem Motto „Der beste Talkshow-Master“ stellen wir diesmal sechs Formate in den Mittelpunkt, die für den zweiten Typus stehen: Gespräche, Interviews und Diskurs. Während viele Blogger Nachrichten kommentieren, schaffen diese Kandidaten Räume für vertiefte Diskussionen – und werden damit zu echten Alternativen zum Mainstream.
Die Nominierten:
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Marc Friedrich – Finanzexperte, Bestsellerautor und YouTuber, der längst auch geopolitische und gesellschaftliche Themen aufgreift.
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Jasmin Kosubek – Journalistin mit internationalem Anspruch; bekannt durch Interviews mit Jeffrey Sachs, John Mearsheimer und jüngst Carsten Stehlik.
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Flavio von Witzleben – junger Journalist mit Fokus auf Geopolitik und kritische Medienanalyse; Mit-Moderator von „Unipolar-Multipolar“.
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Helmuth Reinhardt – Blogger und Analyst, der Machtstrukturen, Wirtschaft und politische Entwicklungen unter die Lupe nimmt.
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Meet Your Mentor (Simo Azzaoui) – Interviewformat mit Gästen wie Oskar Lafontaine, Klaus von Dohnanyi und internationalen Denkern.
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Konstantin Schink („Agitator der sozialen Marktwirtschaft“) – Student und Videoblogger, der sich klar zum BSW bekennt und junge Politikinteressierte erreicht.
Fazit
Die klassische Medienlandschaft verliert an Vertrauen. Zu sehr hat sie sich in den letzten Jahren an Regierungsnarrativen und geopolitischen Schlagseiten orientiert.
Die neuen Medien dagegen bieten beides: tagesaktuelle Analysen wie auch tiefgehende Gespräche mit Stimmen, die sonst nicht zu Wort kommen. Mit unserer Wahl zum Blogger des Monats wollen wir zeigen, wer heute schon die Debatten von morgen prägt – und wer den Titel „bester Talkshow-Master“ wirklich verdient.
Die Kandidaten in der Übersicht :
Meet Your Mentor, gegründet von Simo Azzaoui, ist ein YouTube- und Podcast-Format, das seit einigen Jahren konsequent für ehrliche Gespräche, Tiefgang und Mut zum unbequemen Denken steht. Ziel ist es, Menschen eine Plattform zu geben, die neue Perspektiven eröffnen und festgefahrene Narrative in Frage stellen.
Neben internationalen Gästen wie Marisa Peer, Andy Puddicombe, Jay Shetty, Sophia Amoruso, Wladimir Klitschko oder Rutger Bregman waren auch deutschsprachige Stimmen mit starker politischer Haltung zu Gast. Dazu zählen Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Hamburger Bürgermeister und SPD-Politiker, der immer wieder für eine realistische Außenpolitik eintritt, sowie Oskar Lafontaine, Ex-SPD-Chef und Gründer der Linkspartei, der im Gespräch seine Kritik an Kriegspolitik und neoliberaler Wirtschaft formuliert. Auch Ernst Wolff, Finanzjournalist und Autor, war Teil des Formats – bekannt für seine Analysen zu globalen Finanzstrukturen und Machtkonzentrationen.
Diese Mischung aus internationalen Vordenkern und kritischen deutschen Stimmen macht den Kanal einzigartig: Meet Your Mentor verbindet persönliches Wachstum mit politisch-gesellschaftlichem Diskurs.
Mit aktuell rund 280 000 Abonnenten und einer Interaktionsrate von über 6 % erreicht das Format eine Community, die bereit ist, nicht nur Inspiration für das eigene Leben, sondern auch Orientierung in einer komplexen Welt zu suchen.
Jasmin Kosubek (*1987 in Reutlingen) ist eine deutsche Journalistin, Moderatorin und Bloggerin mit klarem Fokus auf kritische Gesellschaftsanalyse, Medienethik und internationale Politik. Nach Studien in Betriebswirtschaft sowie International Business and Economics etablierte sie sich zunächst in alternativen Medienformaten und startete 2022 ihren eigenen YouTube-Kanal – eine Plattform für tiefgehende Gespräche, unabhängige Analysen und kontroverse Perspektiven.
Mit mittlerweile über 282.000 Abonnent:innen (Stand 2025) zählt Kosubek zu den reichweitenstärksten Stimmen der alternativen Medienlandschaft im deutschsprachigen Raum. Ihr Stil zeichnet sich durch Ruhe, Respekt und analytische Tiefe aus – ein klarer Gegenentwurf zum polarisierenden Diskurs vieler aktueller Formate. Thematisch bewegt sie sich zwischen Gesellschaft, Geopolitik, Machtstrukturen und der Hinterfragung etablierter Narrative.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie besonders durch englischsprachige Interviews mit renommierten Kritikern westlicher Außenpolitik wie Prof. Jeffrey Sachs und Prof. John Mearsheimer, in denen sie komplexe globale Zusammenhänge verständlich aufarbeitet.
Das Interview mit Carsten Stehlik
Ein herausragendes Beispiel ihrer journalistischen Ausrichtung ist das Interview mit dem suspendierten Polizeibeamten Carsten Stehlik. Stehlik, Polizeikommandant auf Lebenszeit in Hessen, wurde 2022 vom Dienst suspendiert. Vor allem während der Corona-Zeit äußerte er öffentlich Kritik an staatlichen Maßnahmen, trat in Uniform auf und wurde vom Verfassungsschutz dem Bereich der „Delegitimierung des Staates“ zugeordnet podcast.deRhein-Main Rechtsaußen.
Gegen ihn läuft derzeit eine Disziplinarklage mit dem Ziel der Entfernung aus dem Beamtenverhältnis – der Vorwurf lautet „schweres Dienstvergehen“ In ihrem Gespräch erklärt Stehlik seinen Weg von Interner zum Kritiker, reflektiert über den Konflikt zwischen persönlicher Überzeugung und dienstlicher Loyalität und erläutert seine Auseinandersetzung mit Grundrechten und Polizeipraxis im Pandemie-Kontext D-Talkpodcast.de.
Mit diesem sensiblen Interview greift Kosubek bewusst ein Thema auf, das im medialen Mainstream kaum Beachtung findet. Dabei bleibt sie unabhängig, aber klar in ihrem Anliegen, auch kontroverse oder marginalisierte Stimmen hörbar zu machen.
Flavio von Witzleben ist ein deutscher Journalist und YouTuber, der sich auf geopolitische, gesellschaftliche und medienkritische Themen spezialisiert hat. Er studierte Philosophie, Geschichte und politische Ökonomie und arbeitete zunächst als freier Journalist, u. a. für das alternative Medienportal Rubikon (heute Manova). Seit 2023 betreibt er seinen eigenen YouTube-Kanal mit Interviews, Analysen und Kommentaren zu internationalen Entwicklungen – häufig mit Gästen, die in klassischen Medien kaum vertreten sind.
Inhaltlich beschäftigt er sich vor allem mit Themen wie NATO, Ukraine-Konflikt, Medienmanipulation, Finanzsystem und globalen Machtverhältnissen. Sein Stil ist kritisch, unabhängig und meinungsstark – mit dem Ziel, alternative Perspektiven auf komplexe Themen zu bieten. Gemeinsam mit der früheren österreichischen Außenministerin Karin Kneissl moderiert er zudem den Podcast „Unipolar-Multipolar“.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt Flavio von Witzleben zuletzt durch das Streitgespräch zwischen Björn Höcke und der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, das er moderierte und das in alternativen wie auch klassischen Medien kontrovers diskutiert wurde. Auch sein Interview mit Sahra Wagenknecht, in dem es um ihre Kritik an der aktuellen deutschen Politik und um die Gründung ihres politischen Projekts BSW ging, sorgte für große Resonanz.
Flavio von Witzleben setzt auf direkten Austausch mit seinem Publikum, u. a. über Telegram und Spendenplattformen. Er spricht insbesondere Zuschauer an, die sich von klassischen Medien nicht ausreichend informiert fühlen. Mit rund 160.000 Abonnenten (Stand 2025) zählt er zu den erfolgreicheren Stimmen im alternativen deutschsprachigen Medienbereich.
Konstantin Schink, geboren am 8. November 2001 in Königslutter, ist ein deutscher Videoblogger und Student mit Schwerpunkt auf politischen und wirtschaftlichen Themen. Nach dem Abitur 2021 in Niedersachsen nahm er ein Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft auf. Bereits 2020 startete er seine YouTube-Kanäle „Agitator der sozialen Marktwirtschaft“ und „Die sekundäre Agitation“, ergänzt durch Gastbeiträge im Blog Somuncu Plus. Mit inzwischen über 30.000 Abonnenten (Stand 2025) erreicht er vor allem ein junges, politikinteressiertes Publikum.
Inhaltlich positioniert sich Schink klar: Er unterstützt offen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das er als politische Kraft für eine soziale Marktwirtschaft mit Augenmaß betrachtet. Seine Beiträge widmen sich u. a. Themen wie Rentenreform, Meinungsfreiheit und Kritik an staatlichen Institutionen wie dem Verfassungsschutz. Dabei pflegt er einen sachlich-analytischen, zugleich leicht verständlichen Stil, der komplexe Zusammenhänge zugänglich macht.
Regelmäßig arbeitet Schink mit anderen Stimmen der alternativen Medienlandschaft zusammen, etwa mit Serdar Somuncu, dessen Plattform er als Autor und Gesprächspartner bereichert. Abseits seiner publizistischen Tätigkeit zeigt er auch soziales Engagement, beispielsweise bei Adventsfeiern für Bedürftige, was seine Bodenständigkeit und Nähe zum Alltag unterstreicht.
Sein Aufstieg verdeutlicht das wachsende Interesse an alternativen Perspektiven und neuen politischen Stimmen – gerade in einer jungen Generation, die sich nicht allein auf die etablierten Medien verlässt.
Marc Friedrich (*1975 in Waiblingen) ist ein deutscher Autor, Publizist und Interviewer, der sich in den vergangenen Jahren zu einer der prägnantesten Stimmen der kritischen Gegenöffentlichkeit entwickelt hat. Bekannt wurde er zunächst durch mehrere finanzpolitische Bestseller, in denen er Krisenphänomene und Fehlentwicklungen im globalen Finanzsystem analysierte. Heute nutzt er seine Reichweite weit über ökonomische Fragen hinaus: Im Mittelpunkt stehen gesellschaftliche, politische und geopolitische Themen, die in klassischen Medien oft nur am Rand vorkommen.
Mit über 647.000 Abonnentinnen und Abonnenten (Stand 2025) auf YouTube gehört Friedrich zu den einflussreichsten alternativen Interviewformaten im deutschsprachigen Raum. Seine Gesprächspartner reichen von Prof. Max Otte, Prof. Markus Krall, Dr. Daniele Ganser, Dirk Müller, Norbert Häring bis hin zu jüngeren kritischen Stimmen wie Flavio von Witzleben oder Ernst Wolff. In jüngeren Gesprächsrunden diskutierte er zudem mit Oskar Lafontaine über deutsche und europäische Wirtschaftspolitik, mit Sahra Wagenknecht über ihre Partei BSW und mit Ulrike Guérot über Demokratieverständnis und geopolitische Machtverschiebungen.
Seine Formate – allen voran „Friedrich fragt“ – greifen Themen wie Machtstrukturen, Medienversagen, Inflation, Energiewende oder globale Konflikte auf. Dabei versteht sich Friedrich nicht als neutraler Chronist, sondern als Meinungsmacher, der Debatten anstoßen und Menschen zum Mit- und Weiterdenken bewegen will.
Ob auf YouTube oder auf Veranstaltungen wie dem Ludwig-Erhard-Gipfel: Marc Friedrich bringt Positionen zusammen, die im etablierten Diskurs kaum Gehör finden. Für viele gilt er daher inzwischen als eine der wichtigsten Stimmen einer kritischen Aufklärung jenseits des Mainstreams.
Helmut Reinhardt ist Journalist, Interviewer und Moderator des YouTube-Kanals „Politik Spezial – Stimme der Vernunft“. Er beschäftigt sich mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen – stets aus einer systemkritischen und medienunabhängigen Perspektive. Reinhardt wurde durch Formate wie „Klartext“ bekannt, in denen er kontroverse Themen wie die Lage Deutschlands, Meinungsfreiheit, Medienmanipulation, Sozialpolitik oder geopolitische Konflikte (z. B. Ukraine, NATO) aufgreift.
Der Kanal versteht sich als Plattform für Stimmen, die in klassischen Medien wenig Gehör finden. Zu seinen Gästen zählen unter anderem der Finanzexperte Folker Hellmeyer, Journalist Michael Mross, Aktivisten wie Erich Hambach oder auch Vertreter der AfD. Reinhardt verfolgt dabei einen meinungsstarken, kritischen Stil, der ausdrücklich auch unbequeme Sichtweisen zulässt.
2024 sorgte er für Schlagzeilen, als er nach einem Interview mit Dr. Maximilian Krah seine administrativen Rechte in der WerteUnion verlor – ein Hinweis auf seine Unabhängigkeit gegenüber parteipolitischen Linien.
Reinhardts Inhalte richten sich an Zuschauer, die sich von etablierten Medien nicht ausreichend informiert fühlen und alternative Analysen suchen. Der Kanal veröffentlicht mehrere Videos pro Woche und legt dabei Wert auf Recherche, Tiefgang und kontroverse Diskussion.