Die 5. Gewalt entsteht
Polit-Blogger und YouTuber als neue Kräfte der Meinungsbildung
Ein Wendepunkt bei der Bundestagswahl 2025
Die Bundestagswahl 2025 könnte das Ende der traditionellen Dominanz der klassischen Medien einläuten. Wer alternative Medien strategisch klug bespielt und die größte Unterstützung in den sozialen Netzwerken erfährt, hat die besten Chancen, im Wahlkampf die Oberhand zu gewinnen. Bereits der US-Wahlkampf 2024 hat gezeigt, wie stark der Einfluss neuer Plattformen auf die Meinungsbildung sein kann.
Die Macht der YouTuber und Blogger
Einige YouTuber und Blogger erreichen heute beeindruckende Reichweiten und haben sich als gewichtige Stimmen in politischen Debatten etabliert. Beispiele wie Julian Reichelt, Marc Friedrich, das Vermietertagebuch und „Aktien mit Kopf“ zeigen, dass alternative Medien in Reichweite und Einfluss mit traditionellen Plattformen wie der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung mithalten können.
Diese neuen Akteure übernehmen zunehmend eine wichtige Rolle in der Meinungsbildung und der Gewaltenteilung. Es lässt sich daher argumentieren, dass mit ihnen eine neue „fünfte Gewalt“ entsteht.
Gewaltenteilung: Ein Rückblick auf die Grundlagen
Die Idee der Gewaltenteilung stammt aus den Staatstheorien von Montesquieu im 17. und 18. Jahrhundert. Seit der Französischen Revolution ist sie ein Grundpfeiler demokratischer Systeme. Montesquieu schlug vor, die Macht im Staat auf drei unabhängige Organe zu verteilen:
- Exekutive – die ausführende Gewalt, vertreten durch die Regierung,
- Legislative – die gesetzgebende Gewalt, etwa das Parlament,
- Judikative – die rechtsprechende Gewalt, repräsentiert durch die Gerichte.
Später wurde mit den Massenmedien eine „vierte Gewalt“ identifiziert. Diese soll durch Berichterstattung und öffentliche Meinungsbildung als Kontrollinstanz über die drei klassischen Gewalten agieren. Ein wegweisendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1966 bekräftigte die Bedeutung einer freien, unabhängigen Presse für den freiheitlichen Staat.
Die Krise der vierten Gewalt
In den letzten Jahren haben viele klassische Medien an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Kritiker werfen ihnen vor:
- Haltungsjournalismus: Politisch motivierte Berichterstattung, geprägt von Agitation und Propaganda.
- Falschberichterstattung: Das Verschweigen oder Relativieren wichtiger Informationen.
- Ideologische Verzerrung: Überproportionale Unterstützung linker oder grüner Positionen.
Eine Untersuchung der Universität Dortmund untermauert diese Kritik. Laut der Studie ordnen sich rund 80 % der Journalisten in Deutschland dem linken oder grünen politischen Spektrum zu. Dies hat dazu geführt, dass die Medien zunehmend als Sprachrohr der Exekutive wahrgenommen werden, was der ursprünglichen Idee der Gewaltenteilung widerspricht.
In einigen Fällen, etwa in Thüringen, wird sogar spekuliert, dass Exekutive, Judikative und Medien Hand in Hand agieren könnten – ein Zustand, der den demokratischen Prinzipien Montesquieus widerspricht.
Die Entstehung der fünften Gewalt
Durch das Internet und soziale Medien ist eine neue „fünfte Gewalt“ entstanden: unabhängige Blogger und YouTuber. Diese Akteure erfüllen eine ähnliche Funktion wie die Massenmedien in ihrer ursprünglichen Form – sie berichten kritisch, unabhängig und zensurfrei.
Die neue „fünfte Gewalt“ kann als notwendige Ergänzung zur traditionellen Medienlandschaft gesehen werden. Sie gibt Stimmen Raum, die im Mainstream oft ungehört bleiben, und fördert so eine pluralistische Meinungsbildung.
D-Talk fördert die neue Meinungsvielfalt
Um den Einfluss der fünften Gewalt weiter zu stärken, wird D-Talk ab Januar 2025 monatlich den „Polit-YouTuber des Monats“ küren. In einer Online-Abstimmung können Leser ihren Favoriten wählen, der mit einer Trophäe ausgezeichnet wird.
www.d-talk.de
Zum Start stehen zehn Blogger und YouTuber zur Auswahl, doch die Liste soll auf bis zu 50 Namen erweitert werden, mit der Möglichkeit, verschiedene Kategorien einzuführen. Im Mai oder Juni 2025 ist die Wahl des „YouTubers/Blogger des Jahres“ geplant, die im Rahmen eines feierlichen Galadinners gefeiert wird.
Dieser Text beleuchtet die Entstehung einer neuen, einflussreichen Medienkultur und verdeutlicht ihre Bedeutung für die Demokratie.