Kriegstreiber und Trump-Kritiker bekommen eine Bühne – Andere Meinungen werden blockiert
Einseitige Berichterstattung in Talkshows
Eine Analyse der 39 Sendungen von Maybrit Illner, Markus Lanz, Hart aber Fair, Maischberger und Miosga seit der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 offenbart eine deutliche Verzerrung in der Einladung von Parteipolitikern.
Medienpräsenz und politische Realität im Missverhältnis
Die AfD, aktuell mit 20,8 % die zweitstärkste Kraft im Parlament, wurde in diesen 39 Sendungen genau einmal eingeladen – ein Anteil von lediglich 1,3 %. Das entspricht einer Differenz von -19,5 Prozentpunkten. Diese systematische Nichtbeachtung steht in starkem Gegensatz zur Überrepräsentation anderer Parteien:
- CDU/CSU: 36 % der Sendezeit (28,5 % Stimmenanteil)
- SPD: 24 % der Sendezeit (16,4 % Stimmenanteil)
- Grüne: 17,3 % der Sendezeit (11,6 % Stimmenanteil)
- FDP: Mehrere Einladungen, obwohl nicht im Bundestag vertreten
- BSW: Trotz relevanter Wählerstimmen keine einzige Einladung
Diese ungleiche mediale Darstellung ist nicht nur ein journalistisches Ungleichgewicht, sondern auch ein demokratisches Problem.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Kritik
Anders als private Medien haben die öffentlich-rechtlichen Sender einen Verfassungsauftrag: Sie müssen neutral berichten und alle relevanten politischen Strömungen angemessen abbilden. Doch stattdessen wird selektiv vorgefiltert, welche Stimmen präsentiert werden – und welche nicht.
Folgen für die Meinungsbildung
Wenn nur bestimmte Sichtweisen gezeigt werden, entsteht kein objektives Bild der politischen Realität, sondern eine gelenkte Wahrnehmung. Dadurch wird aus Meinungsbildung eine Meinungslenkung.
Besonders brisant ist dies, da Talkshows maßgeblich das politische Klima prägen. Wer in diesen Sendungen auftritt, bekommt Gehör und Einfluss – wer ausgeschlossen wird, verliert an Sichtbarkeit.
Wer entscheidet, welche Stimmen zählen?
Die oft vorgebrachte Rechtfertigung, man wolle „keine Plattform für Extreme bieten“, ist problematisch. Denn was als extrem gilt, wird von den Redaktionen bestimmt.
Wenn fast 21 % der Wählermeinung in Talkshows systematisch ignoriert werden, führt dies zu einem Kreislauf aus Entfremdung, Frustration und Radikalisierung. Wer Menschen keine Stimme gibt, darf sich nicht wundern, wenn sie lauter werden.
Fazit: Ein Demokratiedefizit
Das Neutralitätsgebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist essenziell für eine freie Gesellschaft. Es soll Manipulation, Einseitigkeit und ideologische Schieflagen verhindern. Doch wenn es nicht mehr eingehalten wird, verliert der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Legitimation und wird zum Erziehungsapparat statt zum journalistischen Kontrollorgan.
Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern ein Alarmsignal. Wer die Repräsentation in den Medien verschiebt, beeinflusst langfristig das Denken der Menschen – und damit die Demokratie selbst.
Von André Schmitt (Ex-KSK, Profiler und Mediator)
Quelle: Black Ops Coffee