Steckt Putin hinter den Anschlägen vor der Wahl?
ZDF erhebt schwere Vorwürfe – doch die Beweislage ist dünn
In einer brisanten Folge des ZDF-Magazins Terra X präsentierte das öffentlich-rechtliche Fernsehen die These, dass Russland hinter einer Reihe von Anschlägen und Sabotageakten in Deutschland steckt – angeblich als Teil einer großangelegten hybriden Kriegsführung. Die Doku von Nathalie Boegel, Rainer Fromm und Anna Sadovnikova wurde rasch von großen Medien wie Focus, N-TV, Berliner Morgenpost und vielen Lokalzeitungen aufgegriffen. Auch Social-Media-Kanäle, insbesondere die sogenannten „NAFO-Trolle“, verbreiteten die Inhalte in Windeseile.
Hybride Kriegsführung mit leisen Waffen?
Die Sendung listet eine Reihe mutmaßlich russisch gesteuerter Vorfälle auf:
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Beschädigte Glasfaserkabel in der Ostsee im November 2024. Ein Kapitän habe angeblich „vergessen“, seinen Anker einzuholen – doch der Verfassungsschutz zeigt sich skeptisch.
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Sabotierte Autos mit Bauschaum im Auspuff, dazu Aufkleber mit Habeck-Porträts und dem Spruch „Sei grüner“. Drei Männer, darunter ein Serbe, ein Bosnier und ein Deutscher, sollen laut der Doku 100 Euro pro Auto aus Russland erhalten haben.
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Drohnen über Militäranlagen, Fake-News-Seiten, Paketbomben – all das wird Russland zugerechnet.
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Auch der Messeranschlag von Mannheim wird vage mit Russland in Verbindung gebracht.
Ziel dieser Aktionen sei es, so das Narrativ der ZDF-Doku, gezielt das Vertra

uen in die Ampel-Koalition – besonders in die Grünen – zu untergraben und die politische Stimmung vor der Wahl zu destabilisieren.
Bundesnachrichtendienst widerspricht dem ZDF
Der Bundesnachrichtendienst (BND) widerspricht diesen Schlussfolgerungen jedoch deutlich. Die verwendeten Analyseinstrumente – etwa Google Trends-Daten – seien für solche Schlussfolgerungen „nicht valide“. Auch aus anderen Sicherheitskreisen kommt Kritik: Es gebe keine stichhaltigen Beweise für eine russische Steuerung der Anschläge. Die Vorwürfe wirken konstruiert und politisch motiviert.
Der bekannte Ablauf: Erst Schlagzeile, dann Schweigen
Bereits in der Vergangenheit gab es ähnlich gelagerte Vorwürfe: Drohnen über Kasernen, russische Hackerangriffe, Sabotage an Unterseekabeln – stets wurde Russland als Schuldiger präsentiert, ohne dass die Beweise je geliefert wurden. Oft blieb es bei Spekulationen, die nach kurzer Zeit wieder aus den Medien verschwanden. Die Devise scheint zu lauten: „Putin war’s“ – egal, ob es belegbar ist oder nicht.
Die Rolle der ukrainischen Propaganda
Nicht nur Russland bedient sich fragwürdiger Informationsstrategien. Auch die Ukraine setzt gezielt Narrative ein, um Sympathie, Hilfsgelder und militärische Unterstützung zu gewinnen.
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Der bekannteste Fall: Die angeblichen Gräueltaten von Butscha im Frühjahr 2022. Westliche Medien übernahmen die ukrainischen Darstellungen nahezu ungeprüft. Bis heute fehlt jedoch eine unabhängige, international anerkannte Untersuchung der Ereignisse.
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Der Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk im April 2022 wurde sofort Russland zugeschrieben – obwohl die verwendete Rakete vom Typ „Tochka-U“ zum Arsenal der ukrainischen Armee gehört.
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Auch der Beschuss eines Kinderkrankenhauses in Mariupol wurde von Kiew als gezielte russische Kriegsverbrechen dargestellt – bis heute ohne unabhängige Bestätigung.
Diese Beispiele zeigen: Auch die Ukraine betreibt Informationskrieg – mit westlicher Medienunterstützung.
Einziger bewiesener Sabotageakt: Nord Stream

Der bislang einzige größere Sabotageakt mit belastbarer Spur ist die Sprengung der Nord Stream-Pipeline. Recherchen internationaler Medien deuten auf ein mögliches Zusammenspiel ukrainischer und westlicher Geheimdienste hin. Doch auch hier hält sich die Bundesregierung mit Informationen zurück. Eine umfassende Aufklärung wird aktiv blockiert – ein Untersuchungsausschuss im Bundestag wurde sogar mit Hilfe der CDU verhindert.
Informationskrieg gegen die eigene Bevölkerung?
Angesichts dieser Entwicklung stellen sich viele Beobachter die Frage: Wer führt hier eigentlich Krieg gegen wen? Die harschen Reaktionen auf abweichende Meinungen, die gezielte Dämonisierung kritischer Stimmen und die ständige Wiederholung unbelegter Narrative lassen Zweifel aufkommen. Nicht wenige sehen mittlerweile die eigentliche Bedrohung nicht in Moskau, sondern im eigenen Land – in den Regierungsinstitutionen, in den Redaktionen der Leitmedien und bei öffentlich-rechtlichen Sendern.
Fazit
Der Fall zeigt eindrücklich, wie sehr sich Medien, Politik und Geheimdienste inzwischen an der Schaffung und Verbreitung von Narrativen beteiligen – oft ohne ausreichende Prüfung oder Beleg. Ob Russland tatsächlich hinter den genannten Anschlägen steckt, ist bis heute nicht bewiesen. Stattdessen geraten zunehmend auch westliche Akteure in den Fokus – nicht zuletzt durch ihre Weigerung, transparente Aufklärung zuzulassen.