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Andrew Lowenthal ist ein australischer Digitalrechts-Aktivist, Gründer von Liber-Net und ehemaliger Direktor der Medien- und Technologieorganisation EngageMedia. Über viele Jahre arbeitete er in Südostasien zu Themen wie Online-Zensur und digitaler Freiheit. Später wurde er Teil der Twitter Files-Aufklärung, wo er gemeinsam mit Matt Taibbi Netzwerke aus Regierungsbehörden, NGOs, Forschungsinstitutionen und Plattformen untersuchte, die an koordinierter Inhaltsunterdrückung beteiligt waren. Lowenthal bringt damit eine seltene Perspektive mit: Er kennt die NGO-Welt von innen und kritisiert sie heute aus einer aufgeklärten, linken Tradition heraus.
Im Gespräch analysieren wir Liber-nets umfangreichen Bericht über das deutsche Zensurnetzwerk. Ein Geflecht aus über 300 Organisationen, das sich offiziell dem Kampf gegen „Desinformation“ und „Hassrede“ verschreibt, in der Praxis aber oft politische Narrative schützt und abweichende Stimmen ausblendet. Wir sprechen darüber, warum Deutschland trotz EU-weit einheitlicher Regeln eine besonders enge Verzahnung von Staat, NGOs, Stiftungen, Faktencheckern und Wissenschaft entwickelt hat – und weshalb Lowenthal als Australier überrascht war, wie offen diese Zusammenarbeit erfolgt. Es geht um Machtverschiebungen in der digitalen Öffentlichkeit, um die neuen „Wahrheitspriester“ unserer Zeit und um die Frage, wie eine Demokratie mit abweichenden Meinungen umgehen sollte.
📖 Kapitel
00:00 Intro und Vorstellung
00:27 Warum spricht ein Australier über deutsche Zensur?
03:28 Wie begann seine Arbeit zum deutschen Zensurnetzwerk?
08:37 Was ist das „Zensurnetzwerk“ in Deutschland?
33:01 Wissen NGOs, woher ihr Geld kommt?
36:26 Was gilt als Hass – und was ist nur geschmacklos?
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